Party: Sophia Kennedy

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Party: Sophia Kennedy

Elegant, melancholisch, manchmal bedrohlich, mit schwelgenden Klaviermelodien, wüst wimmernden Orgeln und flott gelooptem Maultrommelgeploinke; von güldener kalifornischer Sonne befunkelt und von düster dräuendem Nebel umflort: Sophia Kennedy ist die wandlungsreichste Komponistin, die wir in der deutschen Popmusik derzeit besitzen, und die tollste Sängerin ist sie sowieso. Ihr Debütalbum „Sophia Kennedy“ zeigt sie als dramatische Romantikerin und distanzierte Diseuse, als Sprachspielartistin und Melodiemeisterin; in ihren elf Liedern reist sie vom Doo-wop zum Dubstep, vom klassischen Crooning bis zum stoßgehechelten R’n’B, von Frank Sinatra bis zu Beyoncé; eine Songwriting-Kunst, die tief in der Geschichte wurzelt und doch nichts anderes will als die Gegenwart: historisch versiert und zugleich zeitlos schön.

Sophia Kennedy wuchs in Baltimore auf; als sie zum Filmstudium nach Hamburg zog, sorgte sie sogleich für Verzückung: Auf der Single „Angel Lagoon“, die sie im Herbst 2013 mit dem Tastenfex Carsten „Erobique“ Meyer aufnahm, klang sie so lieblich, lockend und abgebrüht wie keine andere Sängerin der Saison. In den folgenden Jahren komponierte sie vor allem Theatermusik und tastete sich an das heran, wa zu ihrem eigenen Stil wurde: Ironie ist darin nicht wichtig, es geht um Aneignung und Anverwandlung und darum, sich mit wirkungsvoll-minimalistischen Mitteln Raum für die Stimme, das Singen zu schaffen.
„Sophia Kennedy“ hat das Album gemeinsam mit Mense Reents, den man von den Vögeln und den Goldenen Zitronen kennt, produziert und aufgenommen. Zusammen haben sie die spartanischen Arrangements und elektronischen Texturen entwickelt, die den eigenwillig dichten Sound dieses Albums bestimmen. Oft ist Kennedys Stimme das einzige Instrument, das über den repetitiven Strukturen eine harmonische Entwicklung verfolgt. Dann wieder verdoppelt und vervielfacht sie sich und singt mit sich selber im Chor; zu hoppelndem Klavier brilliert sie in kecken Synkopen ebenso wie im Fach des melancholischen Barmens wie aus einer späten Beach-Boys-Ballade. So entsteht eine vielgestaltige, individuelle Musik, die allen Fallen der Innerlichkeit doch leichthin entkommt: wie ihre Texte sich auch aus scheinbar schlichten Sprachspielereien zu subjektiven Bekenntnisbildern entfalten, ohne jemals ins gespreizte Pathos romantischer Ich-Widerspiegelung zu regredieren.
Auf Pampa Records ist dies die erste Songwriting-Platte, und doch passt „Sophia Kennedy“ nirgendwohin so gut wie auf dieses Label, das sich seit fast einem Jahrzehnt um die Verbindung von Tradition und Moderne, von avantgardistischem Erfindungsgeist und Pop-Sensibilität verdient gemacht hat. Man kann in jedem Stück andere Traditionen und historische Prägungen hören; man kann es aber auch lassen und sich einfach an der Kunstfertigkeit freuen, mit der Sophia Kennedy aus dem Wissen der klassischen Songwriting-Kunst eine absolut aktuelle musikalische Sprache erschafft: „Ich will das Traditionelle an die Grenze bringen, an der es extrem wird“, sagt sie; und es klingt doch alles ganz leicht und nicht ausgedacht. In der scheinbaren Einfachheit liegt die unerhörte Raffinesse dieser Musik: „Man darf“, sagt Sophia Kennedy, „einfach keine Angst haben, dass Pop daraus wird“.

Jens Balzer

Presse:

„Sophia Kennedy hat keine Angst vor Pop. Vielleicht sollte Pop aber Angst vor Sophia Kennedy haben.“ (Die Zeit)

„Sprachgewaltig spielt sie mit Melodien.“ (Faze Magazin)

„Ein euphorisch machendes Debüt.“ (Intro)

„Wandlungsfähig, elegant, Koze-approved.“ (Musikexpress)

„Experimenteller Pop: Reich an musikalischen Zitaten und ein Album des Jahres 2017.“ (NDR)

„Wie ein Naturereignis ist diese Stimme von Sophia Kennedy einfach da.“ (Spex)

„Eine so tolle Platte wie das Debütalbum von Sophia Kennedy hätte es zu keiner anderen Zeit geben können.“ (Der Spiegel)