Party: Smetana "Die Moldau"

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Party: Smetana "Die Moldau"

Tschaikowsky - Klavierkonzert Nr. 1 | Dvorak – Sinfonie Nr. 9
Großer Saal

Pannon Philharmonic
Michael Zukernik
Andrei Gavrilov (Klavier)

Bedřich Smetana
"Die Moldau" (aus dem Zyklus Sinfonischer Dichtungen "Mein Vaterland")

Pjotr Tschaikowsky
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23

Antonín Dvořák
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 ("Aus der Neuen Welt")


Als Tonmalerei bezeichnet man in der Musik, vor allem in der Klassik, die Nachbildung von Naturerscheinungen mit musikalischen Mitteln. Die wohl bekannteste Malerei mit Tönen schuf der böhmische Komponist Bed.ich Smetana im Jahr 1874 bei fast vollkommener Gehörlosigkeit. Es entstand die sinfonische Dichtung "Mein Vaterland", ein Werk voller Zauber und Hingabe, eine Reminiszenz an die Natur und seine Nation. Mit der bekanntesten Dichtung, "Die Moldau", eröffnen die Pannon Philharmoniker aus dem ungarischen Pécs unter der Leitung von Michael Zukernik unseren ersten Konzertabend im Konzerthaus Berlin.
Musikalisch bleiben wir in Osteuropa und ziehen weiter nach Russland. Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 von Pjotr Tschaikowsky, ist der nächste Höhepunkt unseres Konzertes. >>Ich bin stolz auf die Ehre, die Sie mir mit der Widmung dieses herrlichen Kunstwerkes erwiesen haben, das hinreißend in jeder Hinsicht ist.<< so lautete die Antwort von Hans von Bülow, nachdem er vom Meister höchstpersönlich um seine Meinung gebeten wurde. Anschließend ließ er es vom Orchester einstudieren und saß bei der Uraufführung 1875 in Boston persönlich am Klavier.
Interpretiert wird es an diesem Abend von Andrei Gavrilov. Der gebürtige Russe mit Wohnsitz in der Schweiz hat einen bewegende Geschichte zu erzählen. So dramatisch, dass seine Biographie in Hollywood verfilmt werden soll. Der Gewinner des Tschaikowsky, Klavierwettbewerbes 1974 wurde 1979 von Herbert von Karajan nach Berlin eingeladen, erschien aber nicht. Lange rätselte man was passiert war.
Wegen kritischer Äusserungen gegenüber dem Regime wurde er verhaftet und zeitweise unter Hausarrest gestellt. Später sogar von ZK-Sekretär Andropow höchstpersönlich in eine psychiatrische Anstalt zwangseingewiesen. Erst 1984 folgte die Rehabilitation durch Gorbatschow. Es war aber ein schwerer Schlag und bedeutet eine Zäsur für seine Karriere. Zehn Jahre nach seinem ersten Triumph gelangte er dann endlich in den Westen und wurde recht bald zum gefeierten Pianist.
Nach der Pause geht die Reise zurück nach Böhmen und von dort in eine neue Welt. So bezeichnete Antonín Dvořák seine neunte und letzte Symphonie, die im Jahre 1893 in der Carnegie Hall New York uraufgeführt wurde. Obwohl die Sinfonie in den Vereinigten Staaten entstand, kann "Aus der neuen Welt" keinesfalls als amerikanische Musik bezeichnet werden. Sie stellt den letzten Gipfelpunkt Dvořák symphonischen Schaffens dar und dient auch uns an diesem Abend als krönender Abschluss unserer Konzertreise durch das musikalische Osteuropa.

http://www.konzerthaus.de/programm/smetana-die-moldau/1833